Die Büchnerpreisreden sind eines meiner titelgesteuerten Projekte, wie zum Beispiel auch mein erster Roman Neue Musik aus Japan. Die Bewegung ist dabei immer gleich: Mit dem Titel ergibt sich die Frage, wie ein Buch mit einem solchen Titel wohl aussehen, welchen Inhalt und welche Form es haben könnte. Anfangs dachte ich daran, tatsächliche Reden zu schreiben, und las mich durch die echten Reden aus der Geschichte des Preises, die dankenswerterweise auf der Seite der Akademie für Sprache und Dichtung alle zu finden sind. So inspirierend die Lektüre auch war, so vermessen erschien mir schließlich meine anfängliche Idee. Also probierte ich ein wenig rum, bis ich einen Tonfall und eine Erzählhaltung gefunden hatte, die mir schlüssig vorkamen. Daraus ergab sich dann auch die Welt, in der das alles spielen könnte. Ich schrieb das Buch dann relativ zügig in einem Zeitraum von etwa drei Monaten; eine Länge gab ich mir nicht vor, aber irgendwann merkte ich dann, dass es reichte.