Pfleghar-Phantasie

Die Veränderung

krämer's monthly #3
48 Seiten
7 €
erschienen August 2015

Als mal wieder irgendein Kafka-Jubiläum war, gab es in der FAZ dazu eine Reihe von Artikeln; den ersten steuerte Frank Schirrmacher höchstpersönlich bei, darin findet sich diese herrlich bescheuerte Einsicht: „Wir können diesen Schriftsteller nicht besser würdigen als dadurch, dass wir uns seine Sätze anschauen." Ich hatte mir bis dahin vor allem immer Kafkas Augenbrauen angeschaut, aber nun brachte mich das auf eine Idee. Ich nahm mir die Verwandlung vor, kürzte alles Überflüssige und ließ dann keinen einzigen Satz, wie er war. Meistens waren es nur einzelne Wörter, die ich änderte, das verselbständigte sich aber dann, und als ich mit der Bearbeitung fertig war, hatte die Geschichte auch noch ein Happy End bekommen. Das alles zeigt natürlich nur, wie unkaputtbar Kafkas Texte sind, Sätze hin oder her.

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